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 ICOM Independent Comic Preis   Max & Moritz-Preis   Der Deutsche Comicpreis 
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  INDEPENDENT COMIC PREIS 1998
Moderator Harald Havas
Die Preisträger 1998

Auf dem Comicsalon in Erlangen wurde der ICOM Independent Comic Preis bereits zum fünften Mal vergeben, wiederum moderierte der ICOM-Vorsitzende Burkhard Ihme die Veranstaltung. Eine Vorführung von Trickfilmen (wie dies schon gute Tradition war) war in diesem Jahr leider nicht möglich. Stattdessen stellte Vorstandsmitglied Andreas Alt per Dia und Episdiaskop die eingereichten Beiträge vor.
  BESTES FANZINE/INDEPENDENT COMIC 1998

Panel 18 und
Wacka Wacka 3

PANEL-Herausgeber Bert Dahlmann mit Heft 18 und Urkunde
Panel wird von einem eingetragenen Verein in Bremen herausgegeben. Das Magazin hat sich aus kleinen Anfängen beständig weiterentwickelt und versammelt in der neuesten Ausgabe einige der besten Schwarzweiß-Comics im deutschsprachigen Raum. Es verfügt zudem über einen anspruchsvollen redaktionellen Teil. Der Preis für Panel war eigentlich schon lange fällig. Fanzines können aber auch schnell und billig produziert sein.

"Wacka Wacka" von Guido Kawczynski
Wacka Wacka sieht so aus, als ob Herausgeber Guido Kawczynski es in der eigenen Bude höchstpersönlich gefaltet und geheftet hat. Guido studiert vermutlich in Leipzig und bringt seine Erlebnisse aus dem Studentenalltag direkt aufs Papier. Das auf den ersten Blick etwas unansehnliche Heft besticht durch Humor und Frische. Guido Kawczynski war leider nicht bei der Preisverleihung anwesend.

Der Preis für das beste Fanzine - respektive den besten Independent Comic - war 1998 mit 2000 DM dotiert.
  BESTER COMIC-BEITRAG "FUNNY" 1998

"Adventure 0815" von Markus "Mawil" Witzel in Epidermophytie 3

"Wacka Wacka" von Guido Kawczynski
Der Zeichner ist zwar noch sehr jung, aber schon lange in der Szene vor allem Ostberlins aktiv. Er gehört zu einer Künstlergemeinschaft am Prenzelberg. Sein Comic variiert das Schema einer typischen Dagobert-Duck-Geschichte und parodiert sie durch absichtliche Nachlässigkeit und Distanz.
  BESTER COMIC-BEITRAG "REALISTISCH" 1998

"Non suavis genese" von Wittek

Gar nicht unangenehm war Wittek der Preis für seinen Beitrag "Non suavis genese"
Aus dem Umfeld der Hamburger Zeichnergruppe "313" kommt dieser Künstler, der inzwischen auch mehrere eigene Fanzines ("Boiler") herausgebracht hat. Sein Comic handelt vom Entstehungsprozeß eines Comics. Um diesen Prozeß zu beschreiben, greift Wittek auf ganz verschiedene Zeichenstile und Zitate aus der bildenden Kunst zurück.
  BESTES SZENARIO 1998

Robi Hahn für "Die Qualle"
von Mille (Menschenblut 28/29)

Menschenblut-Smutje Rochus "Robi" Hahn
In der deutschen Fanszene mangelt es offensichtlich an guten Autoren. Eine Folge davon ist, dass ein Comicmagazin, in dem gute Stories gepflegt werden, immer wieder unter den ICOM-Preisträgern ist - jetzt schon zum vierten Mal in Folge. Robi ist Gründungsmitglied der "Menschenblut"-Crew. Er beschäftigt sich mit einer ziemlich grausigen Variante eines Unfalltodes: wenn der Rumpf des Opfers zertrennt wird und es darauf noch einige Minuten weiterlebt. Diese Extremsituation ist realistisch und überzeugend geschildert.
  PREISTRÄGER 1998
Bestes Fanzine / Independent Comic
Bester Comicbeitrag "Funny"
Bester Comicbeitrag "Realistisch"
Bestes Szenario
LOBENDE ERWÄHNUNGEN
  Doudou der Poilu 3 von Diana R. Sassé

Zwei Prinzen
von Frank Schmolke

Nesmo - Das Neuschwansteinmonster
von Gerhard Schlegel und Elke Reinhardt.
 
DIE JURY
Die Jury von links nach rechts: Andreas Alt, Joachim Guhde, Heike Anacker, Sonja Roll.
  Andreas Alt (ICOM-Vorstand, Herausgeber von PLOP)

Joachim "Jo84" Guhde
(SPRÜHENDE PHANTASIE)

Heike Anacker Gründerin des ältesten deutschen Fanzines PLOP ("Heikes Läspen Comics")

Sonja Roll (Autorin)

Die Fotos der Preisträger
stammen von Hartmut Klotzbücher.