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COMIC!-JAHRBUCH 2013

Berufswunsch Comiczeichner
Die Comicademy will künftig professionelle Comickünstler ausbilden

Wer bei Wikipedia nach einem Artikel zum Begriff «Comicschule» sucht, stößt lediglich auf eine Weiterleitung zur sicherlich bekanntesten Kunsthochschule Belgiens, dem Institut Saint-Luc. Dort wurde die professionelle akademische Ausbildung zum Comiczeichner bereits in den 1960er Jahren durch Georges Prosper Remi, besser bekannt als Hergé, ins Leben gerufen. In Deutschland ist der Berufswunsch «Comiczeichner» bisher nur über Umwege zu erreichen. Eine systematische Ausbildung fehlt. Diese Lücke in der Ausbildungswelt möchte die Comicademy mit Sitz in Berlin in Zukunft schließen. Sobald die Suche nach einem passenden Campus abgeschlossen ist, soll die erste Vollzeitausbildung zum Comiczeichner starten, in sechs Semester gegliedert und damit in ihrem Aufbau an das klassische Bachelorstudium angelehnt. Bewerbun gen werden bereits entgegen genommen.

Teilzeitausbildung im Comic Training Program (CTP)
Bisher bietet die Comicademy Interessierten die Möglichkeiten, ihr Wissen rund um den Comic und Ihre Zeichenfertigkeiten im Rahmen einer einjährigen Teilzeitausbildung zu erweitern. Dabei richtet sich die Zeichenschule sowohl an Profis, die bereits im graphischen Bereich tätig sind, als auch an Hobbyzeichner. Auch das Alter spielt keine Rolle: Bewerben kann sich jeder, der das 14. Lebensjahr vollendet hat. Das so genannte Comicademy Training Program, kurz CTP, wird an neun Standorten in Deutschland (Berlin, Essen, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, München, Nürnberg und Stuttgart) sowie in Wien und Zürich angeboten. Bis zu 15 Schüler pro Kurs werden zugelassen. Das CTP besteht aus zwei Modulen mit 14tägigem Blockunterricht von jeweils 8 Stunden. Dazwischen wird am heimischen Schreibtisch fleißig gezeichnet und an Hausaufgaben gearbeitet. Das erste Modul umfaßt die ersten drei Monate des Trainings und stellt eine Art Grundausbildung dar. Fächer wie Comic-Theorie, Material und Technik, Anatomie, Dynamik und Perspektive aber auch Inking vermitteln den Schülern einen ersten Eindruck über das Medium Comic. In Modul II kommen Storytelling, Coloring, Stilistik, Paneling und Layout und Lettering hinzu, dazu arbeiten die angehenden Comiczeichner bereits in praktischen Übungen auf ihre Abschlußarbeit hin. Um das CTP zu bestehen, müssen alle Teilnehmer neben einer theoretischen Prüfung auch eine Praxisaufgabe bestehen. Ein vier bis sechs Seiten umfassender eigener Comic soll die Prüfungskommission am Ende vom Lernerfolg der Schüler überzeugen.

Bewerbungsprocedere
Die Kurse des CTP starten jeweils im Oktober. Zu den Bewerbungsunterlagen gehört neben dem Anmeldeformular und Lebenslauf auch ein Motivationsschreiben, aus dem klar hervorgehen soll, mit welcher Zielsetzung der Interessent seine Ausbildung zum Comiczeichner starten möchte. Auch eine Mappe soll eingereicht werden, die jedoch noch keine fertigen Panels oder gar Strips enthalten muß, sondern vor allem einen Eindruck über den momentanen Stand der Fertigkeiten geben soll.

Online-Plattform für Zeichner
Neben der Teilzeitausbildung bietet die Comicademy auch eine Online-Plattform, den so genannten Scribble Club, in dem per Videochat wöchentlich wechselnde Themen rund um das Comiczeichnern durch die Trainer der Zeichenschule vermittelt werden. Eingereichte Zeichnungen können hier diskutiert und gemeinsam verbessert werden. Einen Eindruck über dieses Angebot können sich Interessierte auf Youtube verschaffen. Hier hat die Comicademy unter einem gleichnamigen Username einige Videoaufzeichnungen des Scribble Clubs bereitgestellt.

Kosten
Die Gebühr für das CTP beträgt 1.980 € (in der Schweiz zahlt jeder Teilnehmer 2.168 €) und umfaßt sämtliche anfallende Kosten wie Eintrittsgelder, Unterrichtsunterlagen, Prüfungsgebühren und Kosten für Modelle. Wer Mitglied im Scribble Club werden will, zahlt monatlich 29 €.

Kleingedrucktes
Wer bereits auf professionellem Niveau zeichnet, sollte den Vertrag genauestens studieren. Denn: «Für alle im Rahmen der Ausbildung erstellten Unterlagen, Arbeiten, Produkte oder Projekte überträgt der Teilnehmer der Comicademy die zeitlich und räumlich unbeschränkten Nutzungsrechte in allen Medien.»


«Wir wollen, daß die Leute zeichnen...»
Interview mit Torsten Hesse, General Manager der Comicademy

COMIC!: Herr Hesse, Sie sind Geschäftsführer, oder neudeutsch General Manager der Comicademy. Wie kam es dazu?

Torsten Hesse: Ich bin eingestiegen im Jahr 2007, als der erste Jahrgang der Teilzeit-Ausbildung startete. Eigentlich kam ich über das Organisatorische zur Comicademy, das heißt, ich war zunächst dafür zuständig, Abläufe sicher zu stellen. Mit Zeichnen an sich hatte ich selbst eigentlich nichts am Hut.
Auf den Geschmack gekommen?
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