Atelierbesuch: Nachgefragt
Von Burkhard Ihme
Von Anfang an war einer der Schwerpunkte des COMIC!-Jahrbuchs die Vorstellung von Comiczeichnern, die in Porträts und Interviews ihre Arbeitsweise und ihre berufliche Situation schilderten. So entstand über die Jahre, so hoffen wir, eine realistische und konkrete Darstellung des Berufsbildes eines Comiczeichners, Cartoonisten und Illustrators. Nun haben wir die Zeichner noch einmal nach beruflichen Veränderungen und ihren neuen Projekten gefragt.
Da das Jahrbuch seit 2003 (erschienen Oktober 2002) vordatiert ist, wurden die Interviews meist im Vorjahr des im jeweiligen Titel genannten Jahres geführt.
Frida Bünzli
COMIC!-Jahrbuch 2003, Seite 66
Mittlerweile bin ich Fachfrau in Sachen Brandbekämpfung. Denn ab 2004 arbeitete ich mehrheitlich für die Feuerwehr. Das Buch «Wehr und Mehr» erschien 2006 in der Edition Moderne. Es ist eine Sammlung Kurzcomics zu Themen rund um die freiwillige Feuerwehr.
Neben dem Buch entstanden auch zwei Trainingsbroschüren für das Feuerwehrkader. Die Feuerwehr des Kantons Zürich ist vermutlich die einzige, die einen Teil ihres Reglements in Bildern verpackt hat. Seither leite ich regelmäßig Zeichnungskurse für angehende nationale Feuerwehrinstruktoren. Wenn mir das vor zehn Jahren jemand prophezeit hätte, ich hätte es nicht geglaubt.
Als «Wehr und Mehr» erschien, war mein Sitzleder zwischenzeitlich aufgebraucht. Daher genoß ich es, durch Zürich zu wandern und Straßen und Plätze zu erkunden. Dabei fotografierte und zeichnete ich ausgiebig. Ein Teil der entstandenen Zeichnungsserie wird mit Texten der Historiker Martin Illi und Martin Leonard demnächst veröffentlicht, und zwar zum Jubiläum der städtischen Straßenbenennungskommission. Ja, auch das gibts.
Was man wohl eher von mir kennt, ist mein Interesse für Geschichte. So entwarf ich im Frühling 2008 Schautafeln zu 24 historischen Persönlichkeiten, um die Dauerausstellung im Freulerpalast in Näfels (Kanton Glarus) kinderfreundlicher zu gestalten.
Peter Butschkow
COMIC!-Jahrbuch 2000, Seite 96
Bei mir hat sich wenig verändert. Weiterhin liegen meine Schwerpunkte bei Cartoons für Bücher und Kalender, dazu drei feste Veröffentlichungen: Einmal die Woche in der Sonntagsausgabe des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages und in der TV Hören & Sehen, monatlich in der TV-Pur. Zudem diverse unregelmäßige Erscheinungen in Stadtmagazinen und anderen Zeitungen. Meine letzte Ausstellung war Juli 2007 im «Karikatur & Cartoon Museum Basel».
Ulf S. Graupner
COMIC!-Jahrbuch 2006, Seite 26
Seit dem Interview im COMIC!-Jahrbuch 2006, das ja schon 2005 geführt wurde, hat sich natürlich wieder einiges ereignet. Da sind zuerst die periodischen Arbeiten für KNAX (Sparkasse) zu nennen, die immer gut die Hälfte eines Jahres mit ca. 47 farbigen Comicseiten verschlingen.
In der Zeit zwischen den KNAX-Heften ich zeichne 3 von 6 Heften im Jahr scharren die anderen Auftraggeber, für die ich auch regelmäßig arbeite, schon ungeduldig mit den Füßen: Da ist Vicki Vomit, für den ich schon seit 8 Jahren die CD-Cover, Plakate, T-Shirts etc. mache. Und da ist eine Werbeagentur, für die ich immer mal hübsche Zeichnungen und Comics für Pitches (Wettbewerbs-Präsentationen) mache das wird zwar vernünftig bezahlt, landet aber leider nach dem Pitch oft in der Tonne, denn die Auftraggeber finden Fotos besser ...
Außerdem:
Frank Ihler
Jamiri
Hansi Kiefersauer
Hartmut Haggi Klotzbücher
Helmut Murek
Rasmus Radke
Peter Schaaff
Kim Schmidt
Volker Sponholz
Ingo Stein
Tooncafe
Franz Vohwinkel
Tim S. Weiffenbach
Klaus Wilinski
Willy Zeyen