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COMIC!-JAHRBUCH 2007

Bester Kurzcomic:
«Katze» von Klaus Cornfield

50 Fragen gestellt von Markus Gruber (ComicRadioShow)
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COMIC!: 1. Frage. Hallo Klaus Cornfield! Zuerst stell ich mich mal ganz dumm: Ist Cornfield dein richtiger Name und woher kommt er?

Klaus Cornfield: Hallo Markus! Hallo Mitteinander. Den «Cornfield» haben sich die Mädels meiner ersten Band «Throw that Beat in the Garbagecan!» seinerzeit ausgedacht. Als ich die Hellpoldtschwestern kennenlernte, hatten sie die tollsten Künstlernamen. Lotsi Lapislazuli, Soosoo Sunbeam und Iwie Candy XO7. Ich war echt beeindruckt und wollte auch so einen. Nachdem die drei sich ein paar Minuten zum tuscheln und beraten zurückgezogen hatten, kamen sie mit dem Vorschlag «Kalle Cornfield» zurück. Ich korrigierte ein klein wenig zu «Klaus Cornfield» und bin seitdem dabei geblieben.

COMIC!: 2. Frage. Wann und warum bist du eigentlich in Lima zur Welt gekommen und was haben deine Eltern damit zu tun?

Klaus Cornfield: Mir wurde es wohl im Bauch meiner Mutter schnell zu langweilig, denn ich kam nach 7 1/2 Monaten zur Welt und machte Unsinn. Meine erste Erinnerung handelt davon, wie ich meine Hand auf die heiße Herdplatte lege ... Meine Mutter Renate wuchs seitdem sie sieben war als einziges blondes Mädchen in einem kleinen Urwaldstädtchen in Peru auf. Ihre Mutter (Omi – auch eine beeindruckende Blondine) hatte sich als Kriegswitwe über Schweden mit dem letzten Dampfer nach Südamerika gerettet und einen Kaffeeplantagenbesitzer aus Hamburg geheiratet. In Lima arbeitete Renate später als Übersetzerin und traf meinen schneidigen Vater Klaus (heißt wie ich), der für die Firma «Singer Nähmaschinen» von Bremen nach Lima gekommen war und mit einer Handvoll Hallodris in einer Art Studentenbude hauste. Da wurden lustige Partys gefeiert, und die Freundinnen der Jungs haben gekocht und geputzt und irgendwann einen davon geheiratet.

COMIC!: 3. Frage. Wie und auf welchem Wege hat es dich dann nach Deutschland verschlagen?

Klaus Cornfield: Ende der 60er sind meine Eltern für ein Jahr nach Köln und dann nach Nijmegen in Holland gezogen, um dann ein paar Jahre später in Nürnberg seßhaft zu werden. Dort habe ich auch meine Schulbänke gedrückt, bzw. mit der Nadel meines Zirkels daran rumgepopelt.

COMIC!: 4. Frage. Kann es sein, daß deine Verwandtschaft an deinem Talent für die Künste der Musik und der Malerei irgendwie mitverantwortlich gemacht werden könnte?

Klaus Cornfield: Mein Vater malte wunderschöne Bilder in seiner Jugend. Blumen hauptsächlich und auch mal Gebäude. Leider habe ich ihn nie mehr zeichnen sehen, er war echt gut darin. Mit Musik hatte keiner was am Hut bei uns. Das war meine ganz eigene Materie, die ich sehr spät, aber deshalb umso inniger für mich vereinnahmte. Ich wollte immer nur weiter das machen, womit ich aufhören mußte, um zu lernen und Hausaufgaben zu machen. Etwas ist da noch: Einer meiner Großonkels ist «Kalle Gaffkus», der in den 60ern Boogiewoogie-Tanzweltmeister und mit Karin Baal, der wunderbaren Schauspielerin, verheiratet war. Er spielte in dem Film «Die Halbstarken» den «Kudde».

COMIC!: 5. Frage. Wolltest du schon immer das werden, was du heute bist, oder war dir erst einmal eine andere Karriere vorbestimmt?

Klaus Cornfield: Ich hielt mich da lange bedeckt, was meine Pläne anging, um erst alle in Sicherheit zu wiegen, und dann plötzlich und unerwartet alles für die Kunst hinzuschmeißen. Mit 21, kurz nach meinem Zivildienst, bin ich dann mit der Wahrheit rausgerückt, daß die Schule für mich gegessen ist. Ich war sowieso zu schlecht um zu studieren, hehe. Heute sehne ich mich immer mal wieder nach einem Beruf, der genau das Gegenteil ist von dem, was ich tue. Stumpfe und gemütliche Routine, festes Gehalt und Mittagspausen und Feierabende. Manche Menschen wissen einfach nicht, wie gut sie es haben, und damit meine ich ausnahmsweise nicht mich selber. Aber ich tröste mich ...



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Burkhard Ihme (Hrsg.)
Oktober 2006
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