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Burkhard Ihme (Hrsg.)
Oktober 2005
224 Seiten DIN A4, S/W
EUR 15,25
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Trickfilm-News

Von Heiner Lünstedt


Auch in den letzten 12 Monaten hat sich der Trend fortgeführt, den ich im letzten Jahrbuch unter dem Titel «Doch noch nicht tot?» beschrieben habe. In die Kinos kommen kaum noch Zei-chentrickfilme und alle großen Studios setzen weiterhin nahezu ausschließlich auf Computeranimation. Der Erfolg gibt ihnen dabei Recht. Ein
höchst durchschnittliches Filmchen wie «Madagascar» hätte ohne seine spektakulären Bilder garantiert nicht so stark in diesem Sommer abgeräumt, während «Das wandelnde Schloß», der ungleich bessere neue japanische Zeichentrickfilm aus dem Studio Ghibli wahrscheinlich mal wieder kaum auffallen wird. Noch schlimmer erging es «Steamboy», dem neusten Zeichentrickfilm von Katsuhiro Ôtomo, dem Schöpfer von «Akira», der trotz beeindruckender Bilder seine deutsche Premiere auf DVD erlebte. Doch überraschenderweise feiert der Puppentrickfilm noch in diesem Jahr mit zwei ebenso unterschiedlichen wie höchst individuellen Werken ein spektakuläres Comeback. Dieser Artikel stellt die neusten Trends im Trickfilmbereich und die wichtigsten Filme der letzten Monate vor und ist dabei zugleich Rückblick und Ausblick.


Die Sache mit Disney und Pixar

Wer wollte, konnte sich auf dem Comic Con in San Diego vier Tage lang in der 6.500 Plätze fassenden Halle H erste Häppchen aus den neusten Erzeugnissen aus Hollywood reichen lassen und hochkarätige Stargäste wie Natalie Portman oder Bryan Singer mit Fragen löchern. Unter dem Motto «Disneys Coming Attractions» wurden dort neben dem anscheinend recht vergnüglichen Superhelden-Klamauk «Sky High» sowohl der neue Pixar-Film «Cars» (blöder deutscher Titel «Autos wie wir») wie auch der erste komplett am Computer erzeugte Disney-Film «Chicken Little» (noch blöderer deutscher Titel «Himmel und Huhn») vorgestellt. Es entstand der Eindruck, daß auch nach Michael Eisners Abgang wenig Hoffnung auf eine Einigung besteht, denn es wurde ganz offen angekündigt, daß die ehemalige Disney-Zeichentrickabteilung sich jetzt ausschließlich um 3-D-Animation kümmere und «Chicken Little» in der Tradition von «Schneewittchen» und «Pinocchio» stehen solle. So richtig glücklich schienen die ehemaligen Zeichentrickfilmer, die sich auf der Bühne präsentierten, darüber nicht zu sein. Na ja, die gezeigten Ausschnitte waren dann gar nicht so schlimm wie die entsetzlich albernen «Chicken Little»-Trailer vermuten ließen, speziell ein Goldfisch, der sein Glas wie einen Raumhelm trägt und an Land wandelt,
hat durchaus Potential. Auch keine Begeisterungsstürme entfesselten längere Szenen aus Pixars neuem Werk «Cars». Hier führt John Lasseter, der kreative Kopf der Firma, erstmals seit «Das große Krabbeln» (1999) wieder Regie. Der «Pixar»-bezogene Teil der Disney-Veranstaltung in San Diego beschäftigte sich dann eher mit der Vergangenheit («10 Jahre &Mac220;Toy Story&Mac221;») und wurde vorsorglich moderiert, damit bloß keine unbequemen Fragen aus dem Publikum aufkamen.


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