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Burkhard Ihme (Hrsg.)
Oktober 2003
256 Seiten DIN A4, S/W
EUR 15,25
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COMIC!-JAHRBUCH 2004

Preisträger 2003 - Sonderpreis:
"Tentakel" - Interview mit Laska Comix (Elke Reinhart und Gerhard Schlegel)

Von Gerhard Förster

COMIC!: Ihr habt gerade zum ersten Mal für eine Einzelarbeit und zum zweiten Mal als Künstler eines Kollektivs den ICOM-Preis bekommen. Wofür?

Laska Comix: In der Begründung zu "Kosmonaut Laika" stand unter anderem: "Die Melancholie, die jeden normal empfindenden Menschen packt, der sich irgendwann mal nächtens mit seinem Blick in einem sternklaren Himmel verliert, dieses Gefühl schwingt auch noch lange, nachdem man das Heft von Laska Comix zugeklappt hat, in einem nach. Es gibt eigentlich kein besseres Qualitätsmerkmal, das die Wirkung einer kreativen Leistung beschreibt, als dieses emotionale &Mac220;Nachbeben&Mac221;." Wir lieben diesen letzten Satz mit dem "Nachbeben"!

COMIC!: Wie kamt ihr auf "Kosmonaut Laika"?

Laska Comix: Der Hund heißt so.

COMIC!: Geht’s etwas ausführlicher?

Laska Comix: Es ist eine Weiterführung der Laika Geschichte aus "Laska Comix" Nr. 5. In einem russischen Museum gibt es einen ausgestopften Hund aus der Sputnik Kapsel - Laika. Diese ist aber in Wirklichkeit bereits vor dem Austritt aus der Erdatmosphäre verglüht. Diese Diskrepanz zwischen Mythos und Wirklichkeit war natürlich eine Herausforderung für uns: Bei uns verlässt Laika gerade noch rechtzeitig vor dem Verglühen die Sputnikkapsel und erlebt auf einem einsamen Asteroiden ein letztes Abenteuer ... Natürlich endet auch diese Geschichte von Laska Comix nicht in einem Happy End!

COMIC!: "Tentakel" Nr. 4 (Laska Comix Verlag) bekam ebenfalls den ICOM-Preis. Mit "Tentakel" hattet ihr bereits 1999 einen ICOM-Preis gewonnen. Seid ihr eine verschworene Crew oder habt ihr wenig miteinander zu tun?

Laska Comix: Gegründet haben wir die Anthologie zu acht. Beim zweiten Tentakel gingen die Meinungen auseinander, wer und wie viele bei Tentakel mitmachen sollten. Da die Hauptarbeit bei Laska liegt - die Zeichner zur Abgabe zu treten, sich ums Papiersponsoring zu kümmern (Dank an Classen-Papier!), Layout, Reinzeichnung, Kostenvoranschläge einzuholen, Drucküberwachung, Vertrieb, Abrechnung, Zeichner zum Bezahlen ihres Kostenanteils belabern zu müssen (ist die Ausnahme), Lagerung, Vertretung auf Comicfesten - haben wir beschlossen, "Tentakel" als offenes Projekt anzulegen.
Getroffen wird sich immer 1 bis 2 Monate vor dem Druck. Mit den meisten "Tentakel"-Leuten hat man sowieso oft zu tun, andere geben ein Gastspiel, leben in anderen Städten oder konzentrieren sich auf die Familie und eigene Projekte.

COMIC!: Außerdem erschien vor kurzem der Comic-Roman "Berta, Berlin und Magic Bi" beim Sauerländer Verlag. Was war euer Job dabei? Und was ist ein Comic-Roman?

Laska Comix: Der Jugendbuchautor Sobo hatte bereits die beiden ersten Teile der Geschichte fertig geschrieben und wollte dieses Projekt mit einem Comiczeichner verwirklichen. Sein Konzept war, dass der erste Teil der Geschichte ein Roman mit wenigen Illustrationen ist, im zweiten Teil die Illustrationen immer mehr zunehmen und im letzten Teil die Geschichte komplett als Comic erzählt wird. Da er im letzten Teil die Story offen ließ, ist der Comicteil auch inhaltlich "gelaskat". Mit diesem Projekt ging der Verlag Patmos/Sauerländer ein Experiment ein. So einen Comic-Roman gibt es auf dem deutschen Büchermarkt nicht alle Tage!

Auf den Geschmack gekommen?
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