Lektüre
 Independent Comic Shop   ICOM-Publikationen   Kostenlos   Fachmagazine   Sekundärliteratur 
Das COMIC!-Jahrbuch | Das ICOM!-Handbuch | Der ICOM!-Ratgeber
FILMRISS | Das verbandseigene Fachmagazin
  Alle Jahrbücher
COMIC!-Jahrbuch 2006
COMIC!-Jahrbuch 2005
COMIC! Jahrbuch 2004
COMIC! Jahrbuch 2003
COMIC! Jahrbuch 2001
COMIC!-Jahrbuch 2000
COMIC!-Jahrbuch 2004
Burkhard Ihme (Hrsg.)
Oktober 2003
256 Seiten DIN A4, S/W
EUR 15,25
BESTELLEN  
COMIC!-JAHRBUCH 2004

"Comicleser der zweiten Generation"
Ein Interview mit Martin Jurgeit

Von Heiner Lünstedt

Innerhalb kürzester Zeit hat Martin Jurgeit der vor sich hin dümpelnden deutschen Comicfachpresse und Magazinlandschaft mit HIT COMICS und der Wiederbelebung von ZACK und COMIXENE dringend benötigte neue Impulse gegeben. Wir besuchten Martin Jurgeit in seiner neuen Verlagszentrale in der Nähe von Lehrte. Fotos durften leider keine gemacht werden, ganz sicher auch, weil kein Weitwinkelobjektiv die gewaltigen Dimensionen dieser Örtlichkeit erfassen kann.

COMIC!: Bist du hier in der Gegend groß geworden?

Martin Jurgeit: Ja, ich bin im Raum Hannover aufgewachsen. Zunächst in der Nachbarstadt Peine und dann in Lehrte-Hämelerwald. Später habe ich auch einige Jahre mit meiner damaligen Frau im ostwestfälischen Minden gelebt.

COMIC!: Und Comics haben bei dir schon immer eine wichtige Rolle gespielt?

Martin Jurgeit: Wenn man in den siebziger Jahren groß geworden ist, dann waren Comics das absolut dominierende Massenmedium. Das Fernsehen war damals
überhaupt noch keine Alternative.

COMIC!: Aber eigentlich hat doch immer nur ein kleiner Teil der Jugendlichen Comics gelesen.

Martin Jurgeit: Bei uns hat das wirklich die ganze Klasse getan. Wir haben uns die Hefte auch immer gegenseitig ausgeliehen. Auch eine Reihe wie ZACK, die hat man damals einfach gelesen - also zumindest die Jungs. Denn diese Einschränkung muss man natürlich machen: Die Mädchen waren damals bei den Comics völlig außen vor.

COMIC!: Also ein eher männliches Medium. Welche Comics hast du denn bevorzugt, eher MICKY MAUS oder ZACK oder FIX & FOXI?

Martin Jurgeit: Bei uns war es so, dass mein Bruder und ich immer das gelesen habe, was mein Vater nach Hause gebracht hat, und der war eher ein Leser von Abenteuer-Comics. So fing ich im Alter von 5 oder 6 Jahren mit PRIMO an, Comics zu lesen. Und danach ging es dann mit ZACK oder KOBRA weiter. Leider konnte ich meinen Vater nicht dazu "erziehen", dass er auch ganz kontinuierlich jede Reihe kaufte. Da gab es dann immer ärgerliche Lücken und ich musste mir die Handlung bei Fortsetzungsserien oftmals selbst zusammenreimen.

COMIC!: Doch davon abgesehen träumen viele Kinder davon, dass ihre Eltern überhaupt Verständnis dafür aufbringen, dass sie Comics lesen.

Martin Jurgeit: Ich hatte da überhaupt keine Probleme. Unseren Vater hatten wir immer auf unserer Seite. Ich besaß schon stapelweise Comics, bevor ich überhaupt richtig lesen konnte und sie waren auch ein Ansporn, dies so schnell wie möglich zu lernen.

COMIC!: Du bist also Comicleser in der zweiten Generation?

Martin Jurgeit: Ja, mein Vater hat schon in den fünfziger Jahren die Lehning-Sachen gelesen.

Auf den Geschmack gekommen?
Weiterlesen im COMIC!-Jahrbuch 2004