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Burkhard Ihme (Hrsg.)
Oktober 2002
240 Seiten DIN A4, S/W
EUR 15,25
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COMIC!-JAHRBUCH 2003

Die Zeichnerin, die nicht aufgibt
Porträt der US-Schweizerin Frida Bünzli

Von Reto Baer

Obwohl es immer wieder Phasen gab, in denen verhältnismäßig viele Zeichnerinnen die Comicszene der deutschsprachigen Schweiz bereicherten, hat sich langfristig nur Frida Bünzli etabliert. Alle anderen Zeichnerinnen haben sich fast ausschließlich der Illustration und dem lukrativeren Werbegeschäft zugewandt. Natürlich arbeitet auch Frida Bünzli als Illustratorin, aber sie ist die einzige, die seit 1987 regelmäßig Comicstrips für Schweizer Medien zeichnet.

Frida Bünzli sei ein typischer Schweizer Name, dachte Debra Bühlmann-Drenten, als sie sich dieses Pseudonym zulegte. Das stimmt zwar, aber der aus der Mode geratene Vorname und auch der bedeutungsvolle Nachname stehen in ziemlichem Kontrast zur abenteuerlichen Daseinsform einer freischaffenden Comiczeichnerin. Die Adjektivisierung "bünzlig" bedeutet nämlich soviel wie bieder, kleinkariert. Auch wenn alle Schweizer, die den durchaus geläufigen Namen Bünzli haben, dies nicht gern hören: Im Volksmund ist und bleibt ein Bünzli ein totaler Langweiler. Dabei ist die Geschichte, wie Frida Bünzli zu ihrem eingängigen Pseudonym kam, alles andere als langweilig. Sie habe in Zürich am Stadelhofer Platz auf jemanden gewartet, der angekündigt hatte, er würde mit der Frida Bünzli kommen. Doch zu Debra Bühlmann-Drentens Überraschung, sei der Betreffende alleine aus der Forchbahn gestiegen.
"Wo ist denn nun diese Frida Bünzli?", habe sie gefragt. Der Angesprochene habe ihr dann nach einem Lachanfall erklärt, dass die Zürcher ihre Forchbahn, auf deren Wagen die Buchstaben FB prangen, liebevoll Frida Bünzli nennen. Als die gebürtige Amerikanerin ein Pseudonym suchte, kam ihr dieser Zwischenfall wieder in den Sinn. Seither heißt sie Frida Bünzli und wird selbst von guten Kollegen und Freundinnen abwechselnd mit Frida und Debra angesprochen. Aber das kann ihr egal sein, Hauptsache Frida Bünzli ist ein Markenzeichen für witzige Comics geworden. Das war nämlich nicht immer so. Die Durststrecke war recht lang, und es dauerte auch eine ganze Weile, bis die Autodidaktin den Mut fand, das Comiczeichnen zum Beruf zu machen.

Auf den Geschmack gekommen?
Weiterlesen im COMIC!-Jahrbuch 2003!