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COMIC!-Jahrbuch 2000
Burkhard Ihme (Hrsg.)
Juni 2000
224 Seiten DIN A4, 224 Seiten, inkl. 7 Farbseiten
EUR 10,15 |
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Immer viel gezeichnet und rumgetrommelt
Interview mit Peter
Butschkow
Von Burkhard
Ihme
COMIC!: Fangen wir als Einstieg
doch mit dem Comic an, mit dem du wahrscheinlich in der breiten Öffentlichkeit
am bekanntesten geworden bist, nämlich mit Siegfried, dem Strip,
der mehrere Jahre in der HÖR ZU lief. Wie bist du dazu gekommen?
Butschkow: Siegfried ist eigentlich
eine Wochenendgeburt. Ich hatte zufälligerweise ein Gespräch
mit dem Chefredakteur für Humor und Satire von der HÖR
ZU, der just in diesen Tagen den Auftrag hatte, die Mecki-Seite
zu verändern, und ganz verzweifelt war. Er wollte die Seite
aufteilen und neben Mecki noch zwei andere Comics abdrucken. Er
hatte schon die Mafalda von Quino, die hatte auch das Wohlwollen
der Chefredaktion, jetzt fehlte noch ein Comic. Er kannte mich ja
eigentlich in erster Linie als Cartoonist, und ich sag da noch:
"Mensch, Comic ist doch eigentlich eine tolle Sache".
Sagt er: "Bitte, bitte, bitte. Wenn du am Montag eine Idee
hast, schick sie mir". Da hab ich mich am Wochenende noch rangesetzt,
ich weiß noch, es war total viel los hier, riesig viel Besuch,
und ich stürzte immer wieder in meinen Arbeitsraum und fing
an zu zeichnen. Ich hatte einen Riesenstreß mit meiner Lebensgefährtin,
weil die sagte: "Mein Gott, jetzt ist schon mal Besuch da,
und du bist nicht da", und ich hab gesagt: "Meine Karriere
hängt von diesem Wochenende ab. Ich hab die Chance, einen Comic
in einem Millionenblatt zu kriegen". Und da hab ich dann Siegfried
und noch eine zweite Sache entwickelt und am Montag die zwei Strips
der HÖR ZU vorgeschlagen. Am Dienstag rief der Redakteur an
und sagte, sie wären angetan und ich sollte das machen. So
bin ich zu Siegfried gekommen. Wir haben das acht Jahre durchgezogen.
COMIC!: Die Strips sind
nicht handgelettert. Wolltest du das nicht oder die HÖR ZU?
Butschkow: Die ersten zwei oder
drei Strips waren handgelettert, und dann hat man sich in der Redaktion
entschieden, das mit Satzschrift zu machen.
COMIC!: ...genau wie
auch bei Mecki und Mafalda.
Butschkow: Ja, die haben alles
so gesetzt. Ich denke, damit wollten sie auch ein bißchen
mehr Einfluß nehmen. Bevor das dann gesetzt wird, kann man
hier und da den Text ruhig noch ein wenig manipulieren, wenn einem
etwas nicht gefällt. Und Einflußnahme ist das Salz des
Chefredakteurs. Ein Argument war, daß es ein einheitliches
Typobild sein sollte.
COMIC!: Welchen zeitlichen
Vorlauf hast du gehabt? Und wie viele Entwürfe sind jeweils
abgelehnt worden?
Butschkow: In der Regel habe ich
immer zwei, manchmal drei Entwürfe die Woche gemacht. Und einen
davon haben sie eigentlich immer genommen. Es ist auch schon vorgekommen,
daß sie keinen genommen haben. Aber drei Skizzen war eigentlich
immer so die Standardquote, und sie haben sich für eine entschieden.
Man bekommt ja mit der Zeit auch heraus, wie es läuft...
Auf den Geschmack gekommen?
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