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Burkhard Ihme (Hrsg.)
Juni 2000
224 Seiten DIN A4, 224 Seiten, inkl. 7 Farbseiten
EUR 10,15
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COMIC!-JAHRBUCH 2000

Der Comic-Markt im Umbruch:
Interview mit Joachim Kaps, Cheflektor Carlsen Comics

Von Andreas Dierks


1. Krise und Wende COMIC!: In Angoulême 2000 haben wir dich in dem Zelt, das den Verlagen für den Handel mit Lizenzen zur Verfügung stand, ständig und konzentriert in Gespräche vertieft gesehen. Was für Eindrücke hast du daraus und vom 27. Comic-Festival Angoulême 2000 insgesamt mitgenommen?

Kaps: Das Festival in Angouleme hat vor allem gezeigt, daß mittlerweile auch die Krise des frankobelgischen Comics endgültig beendet ist, was uns bei Carlsen natürlich sehr freut. Die Entwicklung, die seit den 80er Jahren in Frankreich in Gang gekommen war, den Comic nur noch als Kunstobjekt definieren zu wollen, war sicher hilfreich, um das Image des Mediums bei den Erwachsenen zu stärken, aber man hätte darüber fast die Kinder und Jugendlichen vergessen, was sträflich war. Auch in Deutschland haben wir für eine vergleichbare Entwicklung in den 90ern ja einen hohen Preis zahlen müssen.

Zum Glück hat man inzwischen aber bei praktisch allen französischen Verlagen erkannt, daß das Medium austrocknet, wenn man sich auf einen Sockel stellt und neuen Trends verschließt. Glénat hat sich die Kids und Jugendlichen dank der Manga und Titeuf zurückerobert, Soleil vermischt Comics mit anderen Bereichen der Jugendkultur wie der Musik, Dargaud macht große Promotions mit Firmen wie McDonalds und entwickelt wieder frischere Themen, sogar Casterman baut nun ein neues Segment für den Mass Market auf und läßt (A Suivre) im Internet wieder auferstehen. Kurzum: Ich habe den Eindruck, daß der französische Comic aus den muffigen Museumsfluren zurück ins wirkliche Leben findet, und das ist überaus erfreulich. Der frankobelgische Comic lebt wieder...


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