Presseerklärung der Edition Kunst der Comics GmbH vom
1. März 2001
Am 13.03.2001 beginnt am Landgericht Meiningen die dritte Prozeßrunde
gegen die Geschäftsführer der Edition Kunst der Comics
GmbH (Alpha Comic Verlag), Sonneberg. Die Anklage wirft den
Verlegern die Verbreitung von pornografischen und gewaltverherrlichenden
Comics vor.
Dieses seit 1995 gegen die Edition Kunst der Comics/Alpha
Comic Verlag betriebene Verfahren hat in der Vergangenheit
schon für erheblichen Wirbel gesorgt, weil auf Betreiben
der Meininger Staatsanwaltschaft die Polizei in rund 1200
Buchhandlungen quer durch Deutschland nach so gefährlichen
Comics wie Ralf Königs "Kondom des Grauens"
gefahndet hat.
Die schier unglaubliche Kette an hemmungslos überzogenen
Maßnahmen gegen den Verlag, die noch viel unglaublicheren
Vorwürfe, mit denen er sich seitdem auseinandersetzen
muß, all dies kann u.a. im Internet unter
www.comic-zensiert.de
nachgelesen werden.
Insgesamt hat das Meininger Verfahren dem Verlag schon seit
Jahren ökonomisch in einem Maße geschadet, dass
er kaum noch handlungsfähig ist.
Nachdem Ende 1999 vor dem BGH in Karlsruhe, das erste für
die Angeklagten positiv ausgefallene Urteil in der von der
Staatsanwaltschaft betriebenen Revision aufgehoben worden
ist, geht die ganze Geschichte nun am 13.03. wieder von vorne
los. Insgesamt 9 Verhandlungstage hat das Landgericht für
diesen unsäglichen Fall veranschlagt. Noch stehen leider
nicht alle Termine fest.
Auf der Homepage www.comic-zensiert.de soll möglichst
zeitnah über alle Neuigkeiten, Termine und Entwicklungen
berichtet werden. Fest steht dagegen bereits, dass - wie schon
im ersten Verfahren - die Staatsanwaltschaft den sattsam bekannten
Bewahrpädagogen Prof. Glogauer als "Sachverständigen"
laden will. Dieser Mann war früher einmal wissenschaftlicher
Beirat der rechten "Psycho-Sekte" (so der Spiegel)
VPM, Verein für psychologische Menschenkenntnis. Er ist
für seine unter Wissenschaftlern mehr als umstrittene
"Imitationstheorie" bekannt.
Der Verlag freut sich über jedes Zeichen der Solidarität
und jede Form von Öffentlichkeit!
Es wird deshalb darum gebeten, diese Informationen an so
viele Leute wie möglich weiterzuschicken. Sinnvollerweise
sollte dabei nicht jedesmal der komplette Adressenteil mitkopiert
werden, sondern nur der Text, da sonst das E-Mail schnell
zu lang wird.
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